Deutschland in der gegenwärtischen Zukunft - nach einem nuklearen Zwischenfall. Die Menschen standen in den Städten und bewunderten die schönen farblich schimmernden Wolken. Was sie nicht wussten war, dass es die letzten Momente ihres gesunden Daseins wären. Die schillernden Wolken brachten Radioaktivität über den halben Kontinent und niemand konnte dies ahnen. Warum fragt man sich?
Nach dem kalten Krieg gab es viele Jahre keine große Gefahr mehr für Mensch und Welt - zumindest nicht in der ersten Welt. Daher vernachlässigte man Luftschutz, Bevölkerungsschutz und auch die Einrichtugnen wie Sirenen oder Rundfunkwarnmeldungen versanken in der Vergessenheit. Bis zum Jahre 2020 - das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beschloss einen sogenannten jährlichen Warntag einzuführen. An jedem zweiten Donnerstag im September solle es ein Planspiel geben, an dem bundesweit alle Warnkanäle getestet werden würden. Man hat nach dem kalten Krieg wohl nicht mit Corona und einer sich schnell verbreitenden Pandemie gerechnet - deshalb wurde das Pflegen und Testen solcher Einrichtungen viele Jahre vernachlässigt - so könnte man mutmaßen. War Corona ein Wachrütteln für das Bundesamt (BBK)?
Zwischen 11:00 Uhr und 11:20 Uhr MEZ sollten laut Homepage des BBK alle vorhandenen Warnmittel aktiviert werden, wie beispielsweise Warn-Apps, Radio, Fernsehen, digitale Webetafeln oder auch Sirenen und Lautsprecherwagen. Was war vielerorts und so auch in Helmstedt und Emmerstedt passiert?
Richtig: nichts. Keine Sirenen, keine Radiodurchsagen und auch keine anderen Warnungen. Nirgends. Wäre dies der Ernstfall gewesen - nicht auszudenken - hätte es viele Todesopfer gegeben oder viele Menschen die sich nicht um Schutz hätten kümmern können mangels Information. Für einen Außenstehden ein Armutszeugnis einer Nation in einem so hoch technisierten Zeitalter mit globaler Vernetzung. Freie Verenigungen programmieren die wunderbarste Software "opensource" für Umme und die Bundesregierung versenkt Millionen für Software die nicht richtig funktioniert. Ein ebensolches Kind der Ernüchterung war der heutige Warntag.
Das sogenannte Modulare Warnsystem (MoWaS), welches 2001 entwickelt wurde sollte eine bundesweite Alarmierung übernehmen - dieses neue System war laut BBK allerdings überlastet bzw. konnte die Alarmierung nicht flächendeckend zeitnah auslösen.
Nach all dem Meckern bleibt zu hoffen, dass es 2021 anders werden würde. Ein Warntag ist ein guter Punkt gewesen um herauszufinden was alles nicht funktioniert und sollte Anlass sein weitere Verbesserungen umzusetzen, dass solch ein Fehler sich nicht wiederholt. Erst recht nicht in einer realen Situation. Meiner Meinung nach sollte ein weiterer Warntag allerdings nicht erst nächstes Jahr, sondern schnellsmöglich nachgeholt werden. Was wäre, wenn MoWaS morgen schon erforderliche wäre für einen "Zwischenfall"?